#006 | Startups

Shownotes

Kern-Insights aus dem Gespräch:

  • 42 % der Startups haben kein Marktproblem, sondern eine Idee ohne Nachfrage.
  • Innovation ohne Marktrelevanz ist wertlos.
  • Startups brauchen ein multidisziplinäres, brennendes Gründerteam.
  • Marktkenntnis und Kundenkontakt sind der Schlüssel zum Überleben.
  • Bootstrapping minimiert Risiko gegenüber VC-Finanzierungen.
  • Produktkennzahlen müssen auf Umsatz und Kundenbindung fokussieren.
  • Die ursprüngliche Idee wird selten genau so umgesetzt, wie geplant – Lernen und Flexibilität sind Pflicht!

Diese geballte Wahrheit über Startups ist ein Weckruf für Gründer, Investoren und alle Innovatoren: Man braucht mehr als eine coole Idee – man braucht den unbedingten Willen, den Markt zu verstehen und den Mut, den eigenen Plan jederzeit zu hinterfragen und zu pivotieren. Nur so ist echte Skalierung und nachhaltiger Erfolg möglich.

Bleibt hungrig. Bleibt lernbereit. Und macht echten Mehrwert.

Euer Kurt & Christian


StartupWissen #Entrepreneurship #InnovationLeadership #MarktValidierung #Gründungserfolg #LeanStartup #ProductMarketFit #InvestorInsights #Teamwork #StartupMotivation

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00:00:00: Dann arbeiten ja tatsächlich 42% der Startups an Dingen, bei denen kein Marktbedarf ist. Es ist kein Produkt, es ist kein Problem, es ist kein Markt. Buddy, du hast gar keinen Urlaub. Wir haben nichts und gehen jetzt Vollgas. Du musst hassen. Von 100 Startups gehen heute 98 hops. Du musst für die Idee brennen. Die Ausgangsidee wird in aller, aller seltensten Fällen die Idee sein, die man nach ein paar Jahren tatsächlich auch umgesetzt hat.

00:00:26: Sehr viel Geld auf den Start-up zu werfen und zu sagen, ihr macht mal. Nach zwei Jahren kommt der VC wieder zurück und schaut sich mal das Ergebnis an und stellt fest, oh, hat der heute doch nicht funktioniert. Nichts von dem, was ihr hier macht, kann ich dem Kunden zeigen. Nichts. Geldverbrennungsmaschine 2.0. Alles steigt und verwickelt in der Tiefe. Wir müssen mich überzeugen.

00:00:57: Ja, herzlich willkommen zur nächsten Folge. Heute geht es um Startups. Startups, die Geldverbrennungsmaschine 2.0. Und ja, fange ich gleich mal an. Christian, was sagst du dazu? Sind Startups wirklich die Geldverbrennungsmaschine dieser Neuzeit? Oder ist es nur meine subtile Wahrnehmung? Ja, stimmt. Ja.

00:01:23: Folge zu Ende. Können wir gar nicht so beenden, ja. Ich fange mal gleich mit der Statistik an. Und zwar von der CB Insights, können wir auch gerne mal in den Descriptions bei YouTube, in YouTube verlinken. CB Insights 2021 und zwar 42% aller Startups arbeiten an Produkten, bei denen es keinen Marktbedarf gibt.

00:01:51: Was sagst du dazu? Hast du sowas schon mal erlebt? Oder gesehen? Oder empfindest du es so? Gut, die genaue Zahl kann ich natürlich nichts darüber sagen, aber klingt plausibel und letztendlich die, was ist denn eigentlich ein Startup? Ein Startup ist ein junges Unternehmen, was irgendwie in einem innovativen

00:02:11: Bereich unterwegs ist, eine innovative Lösung hat, ein Geschäftsmodell, was vielleicht unbekannt ist und erstmal dieses Geschäftsmodell oder die Lösung erstmal validieren muss. Sehr, sehr früh. Und wenn das nicht gelingt, dann ist es am Ende ein Produkt, was niemand braucht. Oder niemand will oder eine Lösung für ein Problem, das es nicht gibt. Also würde ich sagen, ja, Innovation beziehungsweise das Geschäftsmodell finden ist Teil eines Startups und das funktioniert halt nicht immer.

00:02:41: Also 42% klingt nach Pi mal Daumen die Hälfte. Und ich kann da nur zustimmen. Ich hatte das Vergnügen, ich würde sagen seit 2016, 2017, 2016 zum Beispiel habe ich da bei einem Startup mitgewirkt, in Hof war das sogar.

00:02:58: Aber Startup auch nur, weil das ein junges Unternehmen war. Also wir verstehen ja Startup vielleicht unter anderen Aspekten. Wir denken sofort an diesen Silicon Valley Startup-Thing sozusagen. Viele nennen sich aber auch Startup, weil es ein Unternehmen ist mit fünf Mitarbeitern.

00:03:14: Wenn wir danach gehen, dann ist jedes Fotogeschäft, wo neu aufmacht, ein Startup. Die Definition von Startup sehe ich ein bisschen anders. Da gibt es eine klare Definition. Genauso wie ich gesagt habe, ein Unternehmen, was jung ist, ist erstmal kein Startup. Der Bäcker um die Ecke ist kein Startup und auch der Fotograf ist kein Startup, weil das Geschäftsmodell ist klar. Der Bäcker möchte Semmel verkaufen, er muss es gut machen.

00:03:39: Er muss gute Qualität haben. Ein Startup macht es dann aus, wenn Innovation reinkommt. Wenn der Bäcker jetzt die Semmeln mit der Drohne ausliefert, dann ist es ein Startup. Das heißt Innovation, neues Geschäftsmodell, die Semmeln as a Service.

00:04:03: Mit der Drohne, dann ja, neues Geschäftsmodell, unbekanntes Geschäftsmodell, unbekannter Markt, Innovation, das ist ein Startup. Und natürlich, das Unternehmen hat irgendwie erst angefangen, ist neu, dann ja. Ansonsten, wenn das Geschäftsmodell klar ist, kein Startup. Ja, aber wenn du sagst, wenn ich jetzt zu dir sage, da ist kein Marktbedarf. Innovation ist doch sowieso etwas, wo erst doch mal kein Marktbedarf da ist, oder? Ja.

00:04:27: Oder vielleicht der Marktbedarf noch nicht bekannt ist. Richtig. Dann arbeiten ja tatsächlich 42 Prozent der Startups an Dingen, bei denen kein Marktbedarf ist. Also vielleicht müssen wir uns ein bisschen genauer definieren, was das bedeutet. Also ich verstehe das so, es gibt ja eine Nähe. Also ich beschreibe mal die Innovation und Startup mal so in meinen Worten. Dann kannst du mich ja mal korrigieren, wenn du magst. Du kannst an einer Innovation arbeiten.

00:04:54: In einem Umfeld, bei dem vielleicht viel Digitalisierung oder Veränderung notwendig ist, also ein Endprodukt. Und das Verständnis für mich dazu ist, dass du das heute nicht umsetzen kannst.

00:05:11: weil noch gewisse Voraussetzungen erfüllt werden müssen. Und das ist für mich ein Startup, der sozusagen diesen Weg geht, um diese Innovation am Ende, also diese Idee, die am Anfang mal da stand, erfolgreich einzusetzen.

00:05:25: Kontrast dazu, Startups, die an Produkten arbeiten, die gar nicht gefragt sind, auch nicht innovativ. Es gibt solche Startups. Ich muss immer, eigentlich muss ich immer sehr stark ausholen, aber ich bleibe jetzt mal bei den zwei Themen. Also wann ist es denn? Weil eigentlich Innovation, Marktbedarf,

00:05:46: Du hast mich verloren. Ich habe dich verloren, oder? Okay, also lass mich das mal nochmal anders diskutieren. Wir haben ja Zeiten von Cloud gehabt. Cloud, Daten sammeln und so weiter. Wenn du früher zu Kunden gegangen bist und hast gesagt, hey, lass doch mal in deinem Unternehmen Daten sammeln. Dann haben die gesagt, ja wieso, wofür? Ja, aber wenn wir die Daten sammeln, dann können wir das in Power BI reinklatschen und dann kriegst du super Dashboards und super Daten.

00:06:11: Aber wieso? Wir kriegen doch das jährlich immer von der Buchhaltung oder sonst wo und wir haben doch Kollegen in verschiedenen Abteilungen, die Spezialgebiete in den Bereichen sind, Analysten, die liefern uns die Daten, basteln das zusammen. Wieso sollten wir jetzt die Daten verfügbar machen? Wir haben sie ja.

00:06:27: Quasi, aber durch verschiedene Kanäle. Ja, und jetzt geht es eigentlich schon los. Man konnte nicht mehr erklären, was für einen Mehrwert aus diesen zusammengeführten Daten man sonst noch für einen Mehrwert generieren könnte. Also, dass man auf neue Ideen kommt zum Beispiel. Das ist so eine Innovation, wo ich sage, man hat diesen Weg verpasst.

00:06:46: So, aber das ist jetzt so eine Innovation, wo ja wir keinen Mehrwert haben, weil wir nicht uns vorstellen können, was dann denn dann noch kommen soll. Anders ist es doch zu sagen zum Beispiel, setz mal ein paar Sensoren an so eine mechanische Maschine und zack haben wir Daten und mit diesen Informationen können wir schon mal auswerten, wie performant die Maschine ist. Ja, im Verhältnis zum Maintenance und so weiter.

00:07:09: Habe ich dich wieder verloren? Habe ich dich wieder ausgeholt? Abbruch. Abbruch, okay. Nein, aber um auf das Beispiel zurückzukommen, finde ich es ein gutes Beispiel, du sagst, Unternehmen hat als Business Case, Geschäftsziel irgendwie Auswertungen bereitzustellen, automatisiert, wie auch immer, Daten zusammenzuführen.

00:07:29: Wenn es aber speziell für diesen Case keinen Markt gibt, keinen Bedarf gibt, das Problem nicht richtig gelöst wird, das Problem nicht effizient genug gelöst wird, dann gibt es einfach effektiv keinen Markt dafür. Und das kann innovativ, da kann da KI dahinter sein und das interessiert am Schluss auch niemanden. Viele Startups werben ja mit der Innovation,

00:07:51: Es interessiert aber niemanden. Wir haben jetzt auch viele Folgen auch mit JGBT und KI gemacht. Es spielt keine Rolle, was dahinter für Innovation ist. Das heißt, wenn ich am Schluss, also der Kunde, wenn der am Schluss sein Problem gelöst bekommt, spielt es keine Rolle. Also das ist eigentlich das Essentielle. Ich muss...

00:08:07: als Startup natürlich eine gewisse Idee, Innovation haben, aber so schnell wie möglich aus meiner Sicht es schaffen, diese Innovation auch am Markt zu validieren. Das ist eigentlich die Aufgabe eines Startups, das so schnell wie möglich zu tun.

00:08:23: Lass mich mal andere Worte finden. Habe ich dich verloren? Nein, du hast mich nicht verloren. Ich habe dich voll und ganz. Ich habe dich verstanden. Ich habe es bloß zu kompliziert erklärt. Manche Startups, für mich zählen diese 42 Prozent dazu, machen Additional Value und tun sich da schwer, diesen Mehrwert, also das dazukommt, zu erklären. Also noch was dazu und dann wird es besser. So, aber das Bessere ist nicht definiert.

00:08:46: Andere Startups, die sehen Probleme und versuchen das Problem innovativ zu lösen. Und das ist der Unterschied, glaube ich. Und zwar, 42% lösen Probleme, die es nicht gibt und tun sich dann schwer, natürlich Kunden zu finden und Venture Capital zu finden und so weiter und so weiter. Ich glaube, das ist der Grund. Und ich habe mir mal überlegt, was der Grund eigentlich sein könnte. Also wie kommen Startups auf Ideen,

00:09:14: bei dem sie kein Problem lösen. Und mein Verständnis war oft so, dass einfach Erfahrung in diesen Fachbereichen gefehlt hat. Also deswegen rate ich ab davon, diese Verbindung Startup und junge Leute zu bringen. Ich würde ja sagen, Startup,

00:09:33: Und junge Leute, die schon ein, zwei Jahre, drei Jahre vielleicht in einer Branche gearbeitet haben und jetzt sozusagen eine Lösung sich überlegt haben, eine Branche zu revolutionieren und verändern oder zu erweitern, bei dem sie ein Problem lösen. Aber nicht Startups. Ich muss leider echt sagen, ich verstehe nicht diese Masterstudien gegen Entrepreneurship und so weiter. Ich weiß nicht, was daraus dann rauskommen soll. Ich bin mir sicher, die lernen da sehr gute Dinge, aber du musst ja mit einer Idee rauskommen. Aber diese Ideen können ja keine Früchte tragen, wenn du Branchen nicht kennst.

00:10:03: Das ist richtig. Also Idee ist wichtig. Also ich sage jetzt mal, die Innovation, vielleicht auch schon ein Zielbild zu haben, wie das technisch umgesetzt werden kann. Also Technologie oft ist jetzt KI, Buzzword ist eines dieser Schlüsselinnovationen.

00:10:19: Aber eines der wichtigsten Bestandteile aus meiner Sicht ist, und da kann ich auch kein Studium darauf vorbereiten oder auch oft das eigene Vorwissen nicht, sondern oft denkt man, man kommt, hat vielleicht eine Vorgeschichte in einer gewissen Branche. Ich war im Maschinenbau und habe da ein Problem gesehen. Ja, das hilft, dieses Problem erstmal einzugrenzen. Aber eines der wichtigen Bestandteile, und da komme ich jetzt wieder darauf zurück, was ich vorhin schon gesagt habe, ist,

00:10:46: Und das Problem, das man löst, so genau wie möglich zu verstehen. Also nicht mit der Lösung kommen, sondern dem Problem auf den Grunde zu gehen. Und da hilft erstmal Branchenwissen, ja, kann helfen. Auch Skills in Richtung Produktmanagement können helfen. Aber am Schluss, man muss sich in das Gehirn des Kunden oder des Users reindenken.

00:11:13: Ich mache es mal eine Stufe größer, du musst dich in diese Branche hineinfühlen. Du musst verstehen, wie schnell ist die Branche, du musst verstehen, welche Probleme haben die. Ich könnte dir Tipps geben, also Startup bin ich immer der Meinung, wenn du eine Vision hast, wenn du sagst, das ist eine Lösung, das wird revolutionär, aber bis dahin ist noch ein Weg.

00:11:33: dann löse erst mal die Probleme der Kunden. Manchmal sind es diese Maschinen, die vielleicht keine Daten liefern. Das wäre fast schon modern. Und manchmal ist es einfach nur die, weiß ich nicht, die Farbmischmaschine auf Windows XP und irgendwas macht er nicht. Irgendwie kommt immer so ein Fenster. Ich übertreibe es jetzt wirklich mal. Löse das Problem. Dann hast du den Kunden auf deinem Zettel. Dann hast du die Maschine. Dann hast du ein bisschen mehr Daten. Dann kommst du Stück für Stück da rein.

00:12:02: Und das verpassen alle. Und wo willst du das denn lernen? Du musst, und jetzt könnte man auf tausend andere Ideen kommen, wenn man in einem Startup dieser Art investieren will oder aufbauen will, dann müssen die Leute erstmal in einem Unternehmen, in der Branche oder ähnlich Unternehmen oder wie auch immer arbeiten. Du musst fühlen, wie die arbeiten. Du musst verstehen, wo die herkommen. Das musst du tun. Du kannst nicht einfach irgendwo reinstürmen in eine

00:12:30: erst konservativen Branchen und Dinge verändern. Das wird nicht passieren. Die werden es nicht annehmen. Ich sage es noch ganz härter, ja, Vorwissen gut, auch Branchenkenntnisse, aber du musst, ganz einfaches Beispiel, du musst um die Kunden sprechen, du musst zum Kunden fahren, also jetzt im Bereich, das gilt für B2B, gilt für B2C genauso, bei B2B ist es viel schwieriger, überhaupt erstmal ranzukommen. Stell dir vor, du hast eine tolle Idee in einer gewissen Branche und möchtest da irgendwas revolutionieren, hast erstmal nichts, außer eine Idee, eine Vision,

00:12:59: Und musst erstmal den ersten Kunden gewinnen, der überhaupt mit dir spricht. Das ist super anspruchsvoll. Keiner hat da Interesse, keine Zeit, du bringst erstmal nichts, du stehst erstmal nur Zeit. Klar, da hilft ein gewisses Branchenwissen, aber sich in den Kopf des Kunden reinzudenken, das ist aus meiner Sicht das aller, nicht nur reinzudenken, reinzuhören, also mit ihm zu sprechen, das ist Schritt Nummer eins.

00:13:21: Viel zu viel, und deswegen glaube ich auch, dass die Zahl so hoch ist, viel zu viele Ideen basieren auf Hypothesen, die nie validiert wurden. Und die gilt es zu validieren.

00:13:32: Wenn wir über Startups sprechen, Christian, bin ich immer so, ich gucke natürlich so in Deutschland, Europa, weitestens sind aber sehr stark Deutschland, Startups und was sie machen, wie wir vorangehen, differenziert sich extrem von China und natürlich von USA. USA ist man sehr stark auf die Innovation und Vision, man glaubt eher stärker an sowas und die Venture Capital Investors sind viel höher, knallhart. Das muss ja auch so sein, weil da ein viel größerer Markt ist.

00:14:01: Da reicht es, wenn du in der West Coast dein Produkt verkaufst und dann machst du 3 Milliarden Umsatz. Gibt es solche Beispiele? Wenn du in Deutschland in der West Coast dein Produkt verkaufst, machst du keine 3 Milliarden Umsatz. Ich mache es mal sehr einfach, sehr runtergebrochen. Das ist ein Riesenrisiko. Und da sind natürlich die Invests aus dem Ausland in Deutschland sehr beschränkt oder sehr spezifisch. Verstehe ich aber auch. Ich kenne solche Invests in größeren Summen.

00:14:26: Schwierig. Ich packe mal noch eine Zahl rein. 13% der Startups arbeiten an Nice-to-Haves und oder haben kein USP.

00:14:38: Also ich kenne, also wieder nehmen wir mal unser Beispiel, vielleicht erkennen wir uns vielleicht auch von den Branchen ja besonders gut aus. Da gibt es 100 verschiedene Startups, die Daten von Maschinen holen können. Dann gibt es noch 200, die die Daten auswerten können. Und wenn du dann fragst nach einem USP, sagen die alle das gleiche, bloß mit anderem Wort. Wir machen es mit KI. Wir haben KI da drin, weißt du.

00:14:59: Genau. Uh, das ist super. Messenbesuche. Die letzten zehn Jahre, hätte ich fast gesagt. Bei jedem zweiten Unternehmen steht drauf Innovation. Mittlerweile steht wahrscheinlich bei allen drauf KI. Und zwar meistens auch KI und geschützt und so weiter. Die fallen doch aus jedem Raster, wenn einer nur ein bisschen sich damit beschäftigt und danach nachfragt und sagt, hey, wie macht ihr das denn? Also ich erinnere mich an Gespräche zurück zwei, drei Jahre her, wo ich gesagt habe, das stimmt ja nicht. Das funktioniert nicht.

00:15:27: Fake it till you make it. Ja, das funktioniert ja nicht. In gewissen Rahmen hat das auch seinen Sinn, dieser Ausspruch. Und in der sehr frühen Phase muss man auch ein bisschen übertreiben, aber trotzdem ein Problem lösen. Und wenn du sagst, wie viel Prozent, 12 Prozent lösen nice-to-haves oder 13 Prozent,

00:15:46: Würdest du, investierst du in, wir gehen jetzt nicht auf Investitionen, kaufst du ein Produkt, was für dich nice to have ist? Ich würde sagen, wenn die ökonomische Lage schwierig ist, das Erste, was ich streiche, sind die nice to haves. Ich kaufe nur das, was ich wirklich brauche.

00:16:05: Ja, klar. Es gibt Branchen, da sind die Margen sehr eng. Da sind sie sehr eng. Das heißt, du kriegst nur mehr Marge, wenn du ein komplett neues Werk baust zum Beispiel oder dein Produkt revolutionierst in der Herstellung. Ich kenne jetzt wirklich mittlerweile drei Branchen, wo ich das live miterlebt habe.

00:16:24: Natürlich sind die nice. Du kannst doch nicht mit nice to have da reingehen. Schon gar nicht mit Themen, bei denen die potenziellen Kunden nicht verstehen, was du von ihnen willst. Also ich hatte die Möglichkeit vor einigen Jahren über einen Buddy im M&A-Bereich ihn zu unterstützen. Und zwar ging es darum, hey Kurt, wir bekommen da einmal im Monat oder alle zwei Monate eine Liste an potenziellen Startups, in die wir investieren können. Schau dir die mal an. Die sind alle so im digitalen Bereich unterwegs. Und sag mal, wo Potenzial ist.

00:16:54: Das meiste war irgendwie das Gleiche mit einem anderen Logo drauf. Kannst du natürlich nicht so sagen. Aber das bringt ja nichts. Also was ist euer USP? Was macht ihr anders? Und da mein Tipp jetzt auch mal ist, löse, das ist ja kein Tipp, löse das Problem des Kunden. Wenn es noch so klein ist, löse da die Tür, die nicht hochfährt. Ich übertreibe es jetzt mal. Kann man ja mit Raspberry Pi machen und Arduino und keine Ahnung was. Ja.

00:17:23: Lösen Problem, den hast du dann auf deinem Zettel, dann kennt ihr euch, dann kannst du die nächsten kleineren Probleme lösen und schon kommst du irgendwann an Daten ran. Daten brauchen wir so oder so immer noch. Ja, wenn du jetzt von irgendwelchen KI-Anwendungen sprichst, dann ja. Ich meine, für allgemeine, ich meine, es gibt ja so viele Startups in so vielen Bereichen, auch jetzt Deep Tech, jetzt ESA, wie heißt ESA, Aerospace, da geht es eigentlich um ganz andere Probleme, die gelöst werden, eher

00:17:50: Wie soll ich sagen? Wer sind denn die Kunden eigentlich in solchen Unternehmen? Issa Aerospace oder ein anderes Beispiel SpaceX. Wie ist es da? Lösen die ein Problem? Ich würde sagen, ja, sie lösen ein Problem für NASA beispielsweise. NASA hat da sehr viel Geld investiert oder große Aufträge.

00:18:08: rausgegeben und die lösen offensichtlich ein Problem. Es gab für die alte Technologie, die war langsam, die war schwerfällig, etc. Problem gelöst, indem man mit der neuen Technologie schneller, bessere Raketen baut. Problem gelöst, ja. Also es muss nicht immer nur Daten sein, aber die, jetzt um nochmal auf die Zahl zurückzukommen, Nice-to-Haves, ist kein Unternehmen der Welt investiert in Nice-to-Haves. Es ist...

00:18:31: Vielleicht das Einzige, wo das funktionieren kann, ist im B2C-Bereich. Nice-to-haves. Es gibt viele Produkte, die sind Nice-to-haves.

00:18:40: Keine Ahnung, Spotify. Ja, einer würde sagen, ja, ich brauche unbedingt meine Musik-App, aber wenn du die nicht hast, du wirst trotzdem dein Leben überleben. Oder Netflix. Das sind eigentlich nice-to-haves. Die machen dein Leben ein bisschen nicer und du kannst dich auf die Couch legen und kannst irgendwelche Filme streamen. Im B2C-Bereich mag das funktionieren, im B2B-Bereich no chance. Keine Chance.

00:19:04: Ja, bin bei dir. Also wie gesagt, da sind wir wieder beim Thema Branche kennen, Unternehmen kennen, vielleicht in den Branchen, die Probleme kennen und gucken, ob das, was man sich vorstellt an Vision und an Ziel, ob das mit dem matcht. Ich meine, man muss doch einen Weg sich auferlegen. Also wenn du irgendwann Geld haben willst von Investoren, die fragen ja auch, wann du dein Break-Even erreichen willst, wann die Lösung stehen soll, wie ihr kommen wollt und so weiter.

00:19:32: Auf dem Weg gibt es viele Stolpersteine. Komme ich gleich noch dazu. Vielleicht lassen wir noch mal einen Satz sagen zum Thema ein Problem lösen, was kein Nice-to-have ist und was wirklich am Markt irgendwie einen Impact hat. Ich bin tatsächlich ein großer Fan, auch wenn das für gewisse Branchen und Innovationen nicht funktioniert, ist das das typische Bootstrapping. Bootstrapping bedeutet, man finanziert sein Unternehmen eigentlich durch

00:19:57: Durch natives Wachstum. Das heißt, man hat Aufträge gemacht, kleinere Schritte, lernt dadurch, reinvestiert das Geld wieder und wächst letztendlich organisch. Und

00:20:11: Man ist eigentlich immer, nachdem man halt organisch wächst mit Kundenaufträgen, wenn es auch kleinere sind, man löst kleine Probleme, macht die immer größer. Das finde ich eigentlich, um dieses Problem, nicht existierendes Kundenproblem aus dem Weg zu gehen, ist die Methode Bootstrapping eigentlich die bessere. Anstatt sehr viel Geld auf ein Startup zu werfen und zu sagen, hier macht mal, kommt man nach zwei Jahren, kommt der VC wieder zurück und schaut sich mal das Ergebnis an und dann stellt man fest, oh,

00:20:38: hat der heute noch nicht funktioniert. Das Bootstrapping ist, glaube ich, eine gute Möglichkeit, um solche Fehler erstmal auszuschließen. Bin bei dir. Wir haben ja gesagt, Geldverbrennungsmaschine, bin ich immer noch dabei, weil die meisten sehr viel Geld verbrennen. Das ist ja nichts anderes wie Lotto spielen, bloß mit besseren Chancen. Lotto spielen ist nicht so klug, aber Startups investieren ist eine bessere Möglichkeit, um da richtig zu skalieren, wenn man gute

00:21:08: Startups findet. Du meinst jetzt aus VC-Sicht? Aus VC-Sicht, ja. Natürlich ist eine Wette, von 100 Startups gehen halt 98 hops und zwei explodieren. Auch dieses Aberglaube, dieses ich baue jetzt mein Unternehmen auf, ich habe eine super Idee und ich bekomme in das Toren, jetzt gucken wir mal, wo wir landen. Ich habe wirklich

00:21:29: Startups erlebt, die sind von großen, sehr großen Mittelständlern. Ich habe ein Beispiel im Kopf gerade, sehr, sehr großen Mittelständlern. Also eigentlich ist es gar kein Mittelstand mehr. Die sind aufgekauft worden, weil man eine Produktpalette, Portfolio hatte. Man hat gesagt, man braucht die und die Komponenten und dann wurden diese Unternehmen einfach dazu gekauft. Die hat man dann machen lassen. Das war aber eines der größten Fehler, weil, jetzt komme ich zum nächsten Punkt, Gründerteam.

00:21:56: Was meinst du denn? Gründerteam, was könnten da für Stolperfallen sein? Tausende. Also es hilft, also in einem Gründerteam braucht man natürlich verschiedene Skills. Also es reicht nicht, irgendwie Branchenkenntnisse zu haben. Also es hilft. Auf der anderen Seite braucht man Technologieexperten. Idealerweise bringt jeder des Gründerteams irgendwie so seinen Kuchen mit, seinen Teil des Kuchens mit, mit einer Überlappung.

00:22:25: Das ist wichtig. Und wenn das Gründerteam Skills hat, die notwendig sind, aber die einfach fehlen, oder andersrum, falsch gesagt, einfach wo Skills fehlen, muss relativ schnell, müssen diese Skills besetzt werden durch frühe Mitarbeiter. Also wichtig ist, ich sage jetzt mal, von der Branche, von der Technologie, ich finde extrem wichtig, dieses Product Mindset.

00:22:53: das mitzubringen. Also einen guten Mix aus verschiedenen Bereichen mitzubringen. Und idealerweise, wenn bekannt ist, dass gewisse Lücken, relativ früh bekannt ist, dass Lücken da sind, also wenn man wirklich im Deep-Tech-Bereich unterwegs ist, also ich rede jetzt nicht von KI, nur KI, sondern von ich muss beispielsweise wieder Raketentechnologie

00:23:15: Da reichen nicht irgendwie zwei Leute, die gute Ideen haben, sondern auch mal ein krasses Engineering-Team dahinter, die sich mit Werkstoffen, mit Raketen, Aerodynamik etc. auskennen. Also idealerweise ein Spektrum, was alles irgendwie abdeckt an dem, was man braucht, um ein Produkt erfolgreich zu machen. Ich packe mal andere Themen rein. Bin ich von komplett beide, was du sagst. Ich packe mal die Themen rein, die für mich extrem wichtig sind.

00:23:42: Ich muss spüren, dass diese Gründertruppe, meistens bestehend aus drei plus x Leuten, die müssen das wollen. Du musst wollen. Davon gehe ich aus erst mal. Ja, eben nicht. Also ich kann auch da wieder tausend Storys, die mir einfielen, wo Leute anfangen gucken.

00:24:03: Guck mal, ich bekomme Geld von jemandem, und zwar Geld, was mir nicht gehört. Du sprichst jetzt von Venture Capital. Ja, genau, also als Startup. Ich bekomme Geld von Leuten, egal wie, von meiner Mutter, von meiner Verwandtschaft oder von einem Venture Capital oder von einem Familienunternehmer, egal was. Die vertrauen darauf, das, was ich geliefert habe, dass ich so ein Break-Even irgendwann erreiche, also irgendwann mehr Geld generiere, als ich ausgebe.

00:24:27: dass diese Linie irgendwann in einer anderen Kurve endet. Dass wir dann wirklich Geld generieren und sagen können, die Ausgaben sind längst gedeckt und wir machen jetzt richtig Kohle. Das muss ich wollen. Das geht nicht mit vier Tage Woche. Das geht auch nicht mit 40 Stunden Woche.

00:24:43: Ich erinnere mich mal an so eine Zeit mal zurück. Ich weiß, wie ich am ersten, zweiten Weihnachtsfeiertag im Büro war. Ja, hab einen Kollegen dann danach, schöne Grüße, ohne Namen zu nennen, sozusagen sein Auto angeschoben, weil es im Schnee lag. Ja.

00:24:59: Kannst du dich erinnern? Ja, ich weiß. Übrigens, ein Jahr davor, Christian, habe ich eine Startup im Hof unterstützt. Ich habe Silvester nachts gearbeitet. Also wirklich, ich habe damals meiner Frau gesagt, ich muss das machen. Das ist die Chance für das Unternehmen. Das ist mein Job.

00:25:19: ich war da als Berater drin, habt ihr durchgeackert. Das ist der Unterschied. Die wollen wir haben. Wir wollen sehen, dass die was machen. Dann investieren auch Unternehmer in sowas. Die sagen, hey, wir haben eine super Truppe, hat vielleicht jetzt nicht geklappt, dauert vielleicht noch ein Jahr, wir machen das.

00:25:34: Also das fehlt mir extrem. Das Startup, wo fremdfinanziert wird, ist kein, ich gehe jetzt mal in die Arbeit und habe ich eigentlich 30 Tage Urlaub. Buddy, du hast gar keinen Urlaub. Du musst hustlen, bis du nicht umfallst, aber du musst hustlen. So, dann muss halt mal die Freundin warten zum Abendessen. Dann gehst du halt nicht zum Geburtstag von der Tante zum 50. Auch nicht zu einer Oma zum 70. Die lebt bestimmt noch bis 90. Chill mal.

00:26:03: Also ich mache es hart und das meine ich ernst. So müssen wir ticken. Und ich würde auch einen draufsetzen, es geht nicht nur darum, so ein Vollgas-Anjagdjagd zu halten, sondern idealerweise hat so ein Gründerteam wirklich eine Vision und hat die Energie,

00:26:25: Und auch die persönliche Motivation, das einfach durchzuziehen, also bestes Beispiel ist Gründerteams, die irgendwie bei der Gründung schon irgendwie an den Exit in einem Jahr denken, kannst du vergessen, kannst du komplett vergessen, dass das funktioniert. Also man muss, wenn man sich mit so einem Problem letztendlich in so eine Problemwelt eintaucht…

00:26:43: du musst dich komplett mit Haut und Haaren verschreiben und nicht sagen, okay, eigentlich interessiert mich das Thema gar nicht, ich möchte jetzt schnell Kohle machen. Das ist die falsche, das ist die falsche, die falsche, falsche, falsche Weg. Kann die Motivation sein. Kann die Motivation sein, aber du musst bereit sein, damit da mehrere Jahre einfach Vollgas zu geben.

00:27:01: Du musst für die Idee brennen. Du musst sagen, ich mache das jetzt und ich nehme mir jetzt auch meine Zeit. Man kann das ja planen. Man kann sagen, ich mache zwei Jahre, drei Jahre, mache ich das jetzt Vollgas und wenn es gut läuft, dann ist es wunderbar. Und man kann ja sicher auch eine Linie ziehen. Man kann ja auch sagen, das klappt vielleicht auch nicht. Also das ist so mein Blickwinkel in das Ganze.

00:27:22: Und ja, also ich bin voll bei dir. Aber das musst du sehen. Und ich sehe, ich habe wirklich viel zu oft erlebt, Christian, dass das nicht der Fall war. Und auf der Venture-Capital-Seite gibt es auch dieses, ich weiß nicht, ob ich es richtig sage, Sun-Cost-Fallacy heißt das. Das heißt, man merkt als Investor nicht diesen Punkt, wo man aufhören müsste zu investieren und denkt, wenn ich noch mehr reinpumpe, dann passiert es, dann klappt das auf jeden Fall.

00:27:51: Und das ist die größte Gefahr. Also auch solche Gespräche habe ich, wo ich dann immer sagen muss, ihr müsst aufhören. Ja, aber die haben wir schon so lange entwickelt. Ja, aber glaubt ihr an die Gründertruppe? Ja, geht so, der eine passt, aber die anderen beiden, okay, erster Grund schon, wir müssen raus. Gibt es Konkurrenz auf dem Markt? Ja, gibt es, die sind aber noch nicht so weit. Erkundigt euch doch mal, wie weit sind die denn? Haben die Geld? Sind das vielleicht richtig gute drei Leute, denen Geld fehlt?

00:28:19: Frag doch mal. Hey, wir geben Geld. Und viele vergessen das. Ich habe zwei Punkte, Christian. Erstens mal, das Geld, was ein Unternehmen verdient, verdient sie, weil sie in der Vergangenheit etwas sehr gut gemacht haben. Und das Geld sollten wir nicht verbrennen in neue Ideen. So, erster Punkt. Zweiter Punkt ist, den zweiten Punkt habe ich jetzt vergessen.

00:28:44: Du hast mich auf den Gedanken gebracht und zwar die Konkurrenz auf dem Markt. Ich finde, dass das sehr oft ausgeblendet wird, wie der Markt aussieht. Also viele, glaube ich, sind gefangen oder viele Gründer, viele Startups sind gefangen von ihrer Idee.

00:28:59: kennen aber den Markt gar nicht. Also das klassische Fun-Story, die ich immer wieder erzähle und auch schon gesehen habe. Man hat angefangen, ein Produkt zu entwickeln, hat so ein bisschen einen Marktüberblick und wie kriegt man den ganzheitlichen Marktüberblick? Naja, man hat einen Werkstudenten und der macht mal eine Wettbewerbsanalyse.

00:29:17: Das ist immer das Gleiche über der Klassiker. Heute witzigerweise im Neuen Tag gelesen, jetzt wird ein Werkstatt gesucht zum Thema Wettbewerbsanalyse. Ich kann doch kein Produkt entwickeln, wobei der Markt einfach so unwichtig ist, dass ich das einem Studenten gebe. Ja, schöne Arbeit für den Studenten, aber das muss, das ganze Thema Markt und Produkt, das muss

00:29:36: Und das kann ich als Founder auch gar nicht wegdelegieren. Das muss ich als Gründer oder als Gründungsteam in den Köpfen haben. Was sagt das über das Unternehmen? Das musst du dir fragen stellen. Was sagt das darüber? Also ich weiß noch, wie wir früher wirklich Werkstätten, weil wir nicht wussten, was wir machen sollen, haben gesagt, analysiere mal den Markt. Genau. Und das Witzige ist, das hat er irgendwie, ich habe auch schon gesehen, er hat das vor zwei Jahren gemacht und dann werden die Folien wieder rausgezogen. Vor zwei Jahren hat der Werkstatt dann das und das gemacht. Vor zwei Jahren hat sich der Markt etwas entwickelt, höchstwahrscheinlich.

00:30:06: Ja.

00:30:07: Eine Frage, die ich mir von jemandem aufgeschnappt habe, den ich sehr respektiere, und zwar eine schöne Frage, und zwar, was ist der Mehrwert? Das ist so eine Frage, was sich jeder stellen kann, was ich sehr wichtig finde, wenn du Startup gründest, wenn du Produkte entwickelst, in deinem Fachbereich jetzt in dem Fall, egal was, was ist der Mehrwert? Was stiften wir da? Weil wir in Konzernen und so weiter, jetzt mal von Startup kurz mal weggeswitcht, oft dieses Abteilungsdenken haben, was ja auch nicht passt.

00:30:36: Kann am Startup übrigens auch passieren. Also ich empfehle allen die Story von Open AI Chat GPT. Sam Altman hat ja dann seine Gründungsbuddies alle gefeuert. Vorher wurde er aber selbst gefeuert. Schaut euch mal die Story an. Das kann schnell schief gehen, wenn deine Mitgründer sich entscheiden, einen anderen Weg einzuschlagen, weil sie für sie vielleicht ethisch ertragbarer ist.

00:31:02: Aber du hast einen CEO, der sagt, wir machen Vollgas. Wir müssen sozusagen in den Markt. Das ist unsere Chance, oder wir verlieren. Und naja, gut. Markt regelt, sagt man immer so schön. In dem Fall war es dann auch so. Stichwort Produktmanagement. Triggert mich. Triggert dich, hau raus. Triggert mich.

00:31:20: Also ich habe ja gerade gesagt, dass das Thema Produkt und Markt kann ein Gründungsteam nicht delegieren. Das muss es selber machen, muss da einen absoluten Überblick haben, muss ein absoluter Experte sein. Und wenn es aber dann tatsächlich das Unternehmen eine gewisse Größe hat, wo es delegiert wird in Richtung eines Produktmanagers,

00:31:40: dann muss dieser Produktmanager auch absolut unternehmerisch denken. Also muss man extremes Vertrauen aufbauen. Also ich glaube, der Schritt, das abzugeben, das sollte nicht frühzeitig passieren, sollte auch den richtigen Personen passieren, weil was ich oft gesehen habe, ist, dass dann das Produktmanagement

00:31:59: Product Ownership etc. verwaltend ist. Also nur noch, wenn die Exekutive ist in Richtung irgendein C-Level, denkt sich was aus und dann eigentlich nur noch, wie soll ich sagen, exekutiert und nicht mehr so das Product Mindset wirklich hat. Die Gefahr gibt es sowohl in Startups als auch in großen Unternehmen. Die machen doch nicht ihren Job.

00:32:28: Ganz genau. Ich habe das, glaube ich, schon in einer unserer anderen Folgen schon gesagt. Wenn dein Chef anfängt, deinen Job zu machen, macht er nicht mehr seinen Job. Und sein Chef müsste ihn dann kündigen. Das ist meine harte Antwort. Und da ja alle in Reihe ihren Job nicht machen, braucht man neue Ideen.

00:32:47: Ja. Okay. Genau. Ich packe noch was dazu. Also wir haben ja gesagt, okay, Gründerteam muss stimmen, muss brennen, muss fachlich was draufhaben. Ich würde so eine Zwischenidee noch reinschmeißen für alle, die sowas vielleicht mittendrin sind. Manchmal brauchen diese jungen Leute, wenn sie junge Leute sind ...

00:33:10: einfach mal jemanden zur Seite gestellt. Irgendeinen Experten, wo wir sagen, wo er auch Lust drauf hat, das muss übrigens auch sein, nicht irgendwie hier haben wir den Horst, der ist jetzt seit 40 Jahren im Unternehmen und Horst, mach mal, hilf denen mal, sondern da muss schon ein Engagement da sein, hey, wir unterstützen diese jungen Leute mit Fachexpertise, dies, das, dies, das.

00:33:30: Es gibt so tolle Programme auch von Universitäten, so Startup-Programme, wo es dann wirklich Mentoren gibt, die echt erfahren sind, die man an der Seite bekommt. Oder man hat solche Mentoren auch im eigenen Netzwerk. Das hilft auch. Aber auch Entrepreneure. Also nicht nur fachlich, sondern auch mal zu sagen, hey, geh mal dahin, begleite mal die mal drei Monate lang. Die müssen mal spüren, was es bedeutet, hier Gas zu geben. Ja, es muss nicht aus der gleichen Branche sein. Das kann man absolut im Transfer machen. Also der Mentor muss nicht aus der gleichen Branche sein, das möchte ich sagen.

00:33:58: Ich hätte mich ein paar Jahre zurück, da hat man mich auch dazugeholt, hat gesagt, hey Kurt, irgendwie, die arbeiten alle an so einer tollen Architektur auf AWS, aber da ist kein Produkt, kannst du dir das mal bitte anschauen? Der CEO kam da irgendwie nicht durch. Es ist kein Produkt, es ist kein Problem, es ist kein Markt. Also ich war dann zwei Wochen dort und zwei Wochen später im Daily habe ich dann gesagt, sorry, aber was macht

00:34:20: hier eigentlich. Da waren so sechs Mann um mich herum, sechs Mann und Frau. Was macht ihr denn? Ich habe nichts von dem, was ihr hier macht, kann ich dem Kunden zeigen. Nichts. Ich kann damit nichts anfangen. Ja, aber die Architektur müsste noch stehen. Nee, ich brauche ein Produkt. Also lieber einen Schachtel mit Farbe drauf und ich kann da was zeigen, aber Datenbank ist ja abstrakt.

00:34:42: Was will ich denn damit? Ja, wir entwickeln jetzt mal die Webseite. Killer Argument, ne? Gleich. Gleich Killer Argument. Will ich nicht hören. Brauche keine Webseite. Nichts. Ich brauche Kunde, Produkt, Webseite, können wir irgendwann in einem, keine Ahnung, gibt es da keinen Studenten, die irgendwie Masterarbeiten darüber schreiben müssen, wie man Webseiten baut in Python oder so?

00:35:03: Sollte heute das Thema Webseite, glaube ich, für ein Startup nicht die höchste Priorität haben. Ja, ich hoffe. Oder Fiverr.com, einfach extern vergeben, das geht ruckzuck. Genau, was viel, viel wichtiger ist und da sollte der Fokus liegen.

00:35:20: Das Problem oder letztendlich das Produkt validieren. Ich habe es jetzt gerade am Anfang schon gesagt, die Hypothese, man hat eine Hypothese, man hat eine Idee, ist das wirklich was, was ich umsetzen kann in einem Produkt. Das Stichwort MVP. Ich glaube, es gibt 7000 Trilliarden Definitionen, was ein MVP ist. Bring das mal in den Corporate-Umfeld, da ist MVP gleich die fertige Lösung, bloß da fehlt da noch ein bisschen was und da noch ein bisschen was.

00:35:44: Für mich ist MVP eigentlich die kleinste Version, die es eines Produkts, einer Ausbaustufe eines Produkts, das es erlaubt, eine Hypothese zu validieren. Schreib das mal aus, was heißt denn das in Worten genau? Ich habe eine gewisse Hypothese, dass meine… Ja, aber genau, Minimum, Valuable… Nein, nicht Valuable, Viable Product. Ah, Minimum Viable Product. Ja.

00:36:05: Nicht zu verwechseln übrigens für alle Football-Zuschauer, und zwar im Football heißt es MVP, Most Valuable Player. Ja, also mal so Kontext, weil ich habe da auch mal gegoogelt und so, damals noch gegoogelt und dann kommen heute die Chat-GPT-Fragen. Also trotzdem ist es kontrovers, bei meinem geht es um das kleinste Produkt, was du schnell ausliefern kannst, korrigiere mich.

00:36:25: Genau, also deswegen gibt es ja für die Definitioning. Genau, und dann gibt es ja noch eben, okay, genau. Und beim Football übrigens geht es um den wertvollsten Spieler. Genau, und für mich ist der Wert tatsächlich erstmal nicht jetzt im Sinne von, du kannst es wirklich verkaufen, sondern du kannst deine Hypothese, die du an das Produkt hast, du sagst, okay, ich habe jetzt hier eine innovative Idee und ich kann die wirklich validieren oder auch rejecten. Funktioniert nicht. Und dann muss ich halt mit einer neuen Idee kommen.

00:36:50: Mit einer neuen Hypothese, mit einer neuen Ausbaustufe, mit einer anderen Ansatzweise. Und das kann ja alles möglich sein. Das kann ein anderes UI sein, das kann eine komplett andere Technologie sein. Und so ein MVP kann man auch, das kann auch im Worst Case tatsächlich nur ein dummer Klick-Dummy sein, wo der Kunde so, boah.

00:37:06: Wow, das löst mein Problem. Oder auch nicht. Übrigens trifft das auch nicht nur auf Startups zu. Ich kann da mal ein bisschen aus dem Nähkästchen plaudern. Ich hatte in vielen Projekten sehr...

00:37:23: Ich hatte in vielen Projekten Ansprechpartner auf der Cloud-Seite, also AWS, wie auch bei Microsoft. Und ich erinnere mich am Microsoft-Gespräch zurück, die haben eine riesen Produktpalette für die Industrie, Produktionsindustrie vorgestellt, Edge-Lösungen. Dann habe ich irgendwann mal in einem Gespräch gesagt, hey, also wir machen das nicht. Dann, ja, mach doch und kostenlos, probiere das zwei Jahre aus. Wie viele Kunden nutzen das? Ja.

00:37:46: Ja, also ihr werdet die Ersten, auf gar keinen Fall, auf gar keinen Fall. Da muss ich mal jetzt, weil ich da auch in dem Umfeld schon viel unterwegs war, Microsoft und ich sage jetzt mal Industrial IoT und in dem Feld sind sie tatsächlich, würde ich sie als Vorreiter sehen, also auch wenn sie bei dem einen oder anderen Produkt vielleicht noch

00:38:08: noch keine User haben, aber das sehe ich im Vergleich zu den anderen Cloud-Umgebungen, sind die tatsächlich die größten. Haben auch tolle Partnerschaften mittlerweile mit Siemens und wie die allen großen heißen, also da sind sie stark unterwegs. Wenn du wüsstest.

00:38:21: Wenn du wüsstest. Also wie viele, ich war einmal selbst mit einem Teil eines Teams, bei dem wir wirklich, die haben ja auch so eine Art App Store, Microsoft auch, für IIoT, also Industrial Lösungen. Was wir da reingefakt haben, Christian, wirst du nicht hören. Wann war das? Das war schon ein paar Jahre her, oder? Nee, ist schon länger her. Das war noch die Anfangszeit. Wir haben da gefakt, was nur irgendwie reingeht. Ich meine, erkennt, das sind so die letzten, ich sage mal so die letzten fünf Jahre, dass da relativ viel,

00:38:51: Relativ viel passiert in dem Umfeld. Industrial IT, Industrial IoT, Industrial Cloud, Edge-Themen. Ja, da nochmal kurzer Abschwenk, aber dann wieder zurück. Also Industrial IoT, ich sage es nochmal, Daten in einer Produktion, egal in welcher Branche, die Daten gehen selten aus diesem Werk raus, selten mal. Also ich komme auf die Branche drauf an, aber die, die ich jetzt, die, die,

00:39:18: die hoch abgesichert waren, die kommen da nicht raus. Und wenn Microsoft kommt mit einer Edge-Lösung, die nicht funktioniert, wird es halt sehr kritisch. Weil die Daten müssen dort ausgewertet werden. Die erlauben nicht, dass die Daten rauskommen. Du kommst ja gar nicht aus dem Werk raus. Also solche Konstellationen meine ich jetzt.

00:39:33: Aber lassen wir das Beispiel nochmal aufgreifen. Das heißt, dieser Microsoft-Typ hat ja irgendeine Lösung verkaufen wollen, die ja noch nicht so wirklich marktreif ist. Und da sieht man eigentlich wieder, wie schwierig das ist, vor allem im B2B-Umfeld, sein Problem zu validieren. Du hast erstmal nichts, du kannst nicht Millionen einsetzen, um was zu bauen, um es zu validieren. Du musst es irgendwie schneller validieren. Der Kunde

00:39:56: Du hast es am besten Beispiel gesagt, er hat keinen Bock, ich will doch keine halbgare Lösung, ich will was kaufen, was funktioniert. Also ist extrem schwierig und deswegen scheitern auch so viele daran.

00:40:05: Übrigens wurde trotzdem gekauft. Wir haben nicht gerade eine kurze Zeit monatlich Kohle dafür gezahlt, um es dann am Ende wieder zurückzuschicken. Weil einfach die Akzeptanz im Team nicht da war, in den Teams, im Unternehmen nicht da war. Das Unternehmen war im Umbruch. Die Lösung war nicht reif. Die Leute waren nicht reif. Du kannst nicht einfach sowas komplett draufsetzen. Das geht halt nicht. Ja. Ja, aber genau.

00:40:32: Ja, ich habe noch ein Thema. Ich habe ein paar Eckpunkte, wie gesagt, mir aufgeschrieben. Eins davon wären, was Startups sehr oft machen, die machen so ein tolles Dashboard mit ganz vielen tollen Metriken. So, da steht dann sowas drauf, ich habe ein paar Beispiele aufgeschrieben. Wir haben 5000 Downloads, wir haben letzte Woche gehabt irgendwie 300 Pageviews und wir haben 15 neue Newsletter-Abonnenten. Bullshit.

00:41:00: Ja? Also, wenn du nicht gerade ein Marketingagentur aufbaust und deine Zahlen sind vom ersten Tag ...

00:41:08: dann würde ich sagen, wird es schwierig. Gleiche Käbe wieder wie bei, ich baue ein Produkt, was keinen Markt hat, ist, ich schaue mir die falschen Metriken an. Was interessiert mich der Download? Oder ein anderes Beispiel, was interessiert mich die Anzahl der Accounts? Wenn ich jetzt so einen Bundle rausgebe, ich habe 100 Accounts pro Kunde, es lockt sich aber keiner ein. Völlig falsche Zahl.

00:41:33: Und da kann man sich als Unternehmen durchaus auch, und da empfehle ich auch zum Beispiel auch erstens mal die großen Unternehmen sich anzuschauen, welche Metriken haben die denn? Superspannende Metriken, also welche Metrik hat YouTube, welche Metrik hat Canva?

00:41:49: Ganz, ganz, ganz spannende Zahlen, die da sind und die sind vielleicht deutlich anders, als man vielleicht erwarten mag. Oder welche Metrik hat Airbnb? Also natürlich kommt es auf das Geschäftsmodell, was ich mir anschaue. Wenn ich jetzt natürlich eine Industrial IoT-Lösung anschaue, brauche ich andere Metriken, als wenn ich jetzt irgendwie Hotelzimmer vermiete. Aber das ist genauso das Gleiche wie Thema Produktmanagement, Markt validieren, sich die richtigen Metriken anschauen. Und da gibt es kein Patentrezept.

00:42:17: Ja, also ich habe bewusst diese Beispiele rausgenommen mit Downloads und Pageviews und Newsletter und so weiter. Also ich arbeite sehr oft für die Industrie. Da geht es meistens um Produktion verschiedenster Dinge, nenne ich es jetzt mal. Ich war auch im E-Commerce-Bereich mal tätig, war auch spannend. Aber diese Zahlen interessiert niemanden.

00:42:37: Außer die Downloads. Pro Download kassieren wir ein Fuffi oder wir kriegen Geld. Oder die Pageviews. Ich meine, wir sind hier ja nicht bei irgendwelchen Webseiten, wo man Geld zahlen muss, damit man reinkommt. Also da müssen wir den Sinn ergeben. Pageviews. Oder Newsletter-Abos, wo wir sagen, wir müssen von einem Guru den Newsletter abonnieren und müssen dafür auch zahlen zum Beispiel. Gibt es auch.

00:43:05: Und solange das nicht der Fall ist, sind das alles falsche Zahlen. Ich möchte wissen, und man kann sehr gut Reverse Engineering machen, das ist mein Tipp so an Startups, aber auch an Investoren, kommen wir doch mal von der Geldseite.

00:43:20: Womit generieren wir? Womit wollen wir denn eigentlich Geld generieren? Subscriptions, was weiß ich was, Ware, Hardware etc. Und rückwirkend, jetzt gucken wir mal, wo müssen wir denn starten, um den ersten Cent zu generieren in Richtung der Einnahmequellen, die wir uns vorstellen. Also rückwärts denken und nicht…

00:43:41: Downloads, hier mein Lieblingsbeispiel, Downloads sind so Apps, hat überhaupt keine Aussagekraft. Ich lade sie runter und schaue sie nicht mehr an, nutze sie nicht mehr. Völlig irrelevant. Ich meine, ich finde es gut, dass Unternehmen sich mit KPIs beschäftigen. Es müssen halt die Richtigen sein. Und es muss auch nicht immer, ich meine klar, ein Startup, irgendwann muss es Geld verdienen, also die Kurve muss nach oben zeigen.

00:44:05: Die Metriken, die man als Data betrachten muss, müssen aber nicht mit Kohle zu tun haben, sondern idealerweise korrelieren die in irgendeiner Art und Weise mit meinem Umsatz. Können aber sowas sein wie, wie viele aktive Nutzer habe ich tagtäglich auf meiner Plattform. Ich glaube YouTube, ich hoffe ich sage jetzt nichts Falsches, für YouTube ist die absolute North Star Metric wichtig.

00:44:29: Wie viel Videomaterial wird pro Stunde hochgeladen? Gar nicht mehr, nicht gar nicht angeschaut, sondern wie viel hochgeladen? Sehr, sehr spannend eigentlich, weil man die bewertet, YouTube bewertet eigentlich, wie attraktiv ist es für Content Creator, Content hochzuladen. Also gar nicht, gar nicht die andere Seite.

00:44:50: Und so gibt es sehr, sehr viele Metriken, die können Leading sein, Lagging sein. Also Leading heißt, wie soll ich sagen? Hilf mir. Leading, was ist das Deutsch? Leading, Lagging. Okay. Aber Abbruch, ich kann es nicht erklären. Nein. Die sind vorausschauend. Und es gibt Metriken oder KPIs, die sind eher rückblickend. Die kann ich aus der Vergangenheit wirklich messen. Und auf andere Metriken muss ich eher hinarbeiten in der Zukunft.

00:45:19: Ich habe noch was. Viele glauben ja, gerade wenn man ein Startup gründet und eine Idee hat, dass man irgendwann diese Idee umgesetzt bekommt. Was hältst du davon? Ist die Ausgangsidee das, was am Endeffekt dann auch umgesetzt wird? Erwarten das Investoren? Erwartet man das von sich oder ist deine Erfahrung anders?

00:45:47: Und ich habe eine andere Erfahrung, deswegen vorauszugreifen. Du sprichst jetzt auf die Erwartungen in Richtung Investoren. Nein, ich sage mal die Idee. Die Idee, am Schluss interessiert die Idee niemanden. Das ist jetzt mal ganz hart ausgedrückt. Wenn sie nicht funktioniert, funktioniert es nicht. Und deswegen, ich glaube, ich habe es schon mehrfach gesagt, ich wiederhole mich.

00:46:08: Ein Ziel eines Startups, und das macht ja ein Startup aus, mit innovativen Lösungen unterwegs zu sein, in einem Geschäftsmodell, das vielleicht unbekannt ist, relativ schnell ist das Ziel, diese Geschäftsidee oder diese Idee zu validieren. Und wenn sich herausstellt, dass es nicht funktioniert,

00:46:28: Sollte man auch den Mut haben zu sagen, ich ziehe den Stecker, im Sinne von nicht, ich schalte aus, sondern ich mache den Pivot. Also ich wechsle meine Idee. Es gibt ganz Riesenbeispiele von Unternehmen, die komplett mit einer anderen Idee gestartet sind, dann festgestellt haben, funktioniert nicht. Und ich will jetzt nicht so sagen wie Netflix, dass die mal DVDs verkauft haben. Ja, irgendwann hat man festgestellt, funktioniert nicht.

00:46:54: Das ist eher so ein Pivot, der nicht ganz so krass ist, aber es gibt Unternehmen, leider fällt mir jetzt kein sinnvolles Beispiel ein, die halt A gemacht haben und dann festgeschrieben haben, okay, funktioniert überhaupt nicht und dann komplett gewechselt haben. Ich glaube, das ist sogar Slack. Slack haben irgendwas anderes gemacht, haben irgendwie Videoplattform, keine Ahnung was und dann haben sie auch umgeschalten auf Instant Messaging. Also gibt es viele Beispiele, wo irgendwann festgestellt wurde, funktioniert nicht.

00:47:20: Kein Markt, kein Bedarf wird gedeckt und ich wechsle meine Idee. Du bist letztendlich dann dahin gekommen, wo ich dich haben wollte und so sehe ich das. Also ich mache es mal in meinen Worten. Die Ausgangsidee wird in aller, aller seltensten Fällen die Idee sein, die man nach ein paar Jahren tatsächlich auch umgesetzt hat. Weil einfach, nachdem man immer mehr über den Markt erfährt, Markt verändert sich, über die Branche erfährt, verändert sich die Idee.

00:47:49: Es ist in seltensten Fällen die Idee, die man anfangs hatte, sondern man sollte regelmäßig diese Idee auf den Prüfstand setzen. Es ist immer noch das, was der Kunde fordert, Markt fordert, Branche verlangt. Wir müssen es anpassen. Pass es an. Es geht um Erfolg. Erfolg in dem, was man tut. Und ich bin der Meinung, Anfangsidee kann stehen. Da startet man, lernt Menschen kennen, Branchen kennen, man schlägt Lösungen vor.

00:48:17: Es kann aber sein, dass durch die verschiedenen kleinen Lösungen, mit denen du die Kunden an Land ziehst, um sie sozusagen als Kunde zu haben irgendwann, dann daraus wahrscheinlich eine komplett andere neue Idee sich herauskristallisiert. Weil einfach Zeit, die vergeht, verändert auch den Markt.

00:48:35: Deswegen, ich sage es mal in meinen Worten gesagt, es wird nie die erste Idee sein, die man tatsächlich auch nach zwei, drei Jahren immer noch machen wird. Es wird eine andere Idee sein, die hoffentlich an dem, was man sich ursprünglich vorgestellt hat, anknüpft, aber es kann auch gut sein, dass man was anderes macht und sehr erfolgreich wird.

00:48:53: Ich sehe da extrem viele Parallelen auch zum Produktmanagement. Jetzt nicht ist Produktmanagement ja auch unternehmerisch denken. Man muss sich bewusst sein, sowohl im Produktmanagement als auch als Unternehmer, als als Startup, dass man erstmal nichts weiß. Man weiß nichts. Man hat eine Idee,

00:49:11: Man weiß gar nichts und muss immer wieder aufs Neue lernen. Funktioniert die Idee? In dieser Ausbaustufe funktioniert sie so? Und wenn man sich nicht bewusst ist, dass man eigentlich nichts weiß, sondern mit einer gewissen Sturheit an ein Problem rangeht, dann kann man auch mal in der Sackgasse landen. Dieses Bewusstsein ...

00:49:38: Eigentlich nichts zu wissen, eigentlich im Dunkeln zu stochern. Wenn man das nicht hat, dann hat man verloren. Okay, ich habe mir mal ein paar Punkte aufgeschrieben. Das sind so Markt und Kunde, Team und Kultur, Modelle und Skalierung und Ideenprozess, habe ich das mal so genannt. Die halt so, ich sage mal, in irgendeiner Art und Weise zusammenhängen und in einem Balance sich befinden müssen, um dann erfolgreich zu werden.

00:50:04: Die harte Wahrheit ist, aus den, wenn ich nicht falsch sage, vier, fünf Startups, die ich begleiten durfte, manche länger, manche kürzer, ist die harte Wahrheit so, dass wir meistens an Gründern gescheitert sind, weil einfach Wissen nicht da war, also was es bedeutet, unternehmerisch tätig zu sein, weil ich immer merke, die verstehen nicht, wie sie da rangehen sollen. Ich sage immer, denkt immer, stellt euch immer das vor,

00:50:29: ... als wäre es euer Geld. Okay. Und würdet ihr mit eurem Geld ... ... genauso umgehen? Ich glaube, du würdest jetzt sogar sagen, ... ... das gilt jetzt nicht nur für Startups, ... ... sondern für jeden, ... ... der irgendwo in einem Unternehmen arbeitet. Bin ich ganz deiner Meinung. Und so muss man eigentlich rangehen. Und ich packe wieder meine Klassiker aus.

00:50:46: irgendwelche Sonderglocken, was weiß ich, Urlaubsansprüche spezielle. Hey, Startup ist, wir haben nichts und geben jetzt Vollgas und jetzt sind wir mal froh, dass jemand uns so weit finanziert, dass wir über die Runden kommen. Ich übertreibe es jetzt bewusst. Und da musst du jetzt Vollgas geben, weil am Ende steht Erfolg.

00:51:04: Und erfolgreich sein ist das Schönste, was es gibt. Und wer keinen Hunger hat, dann musst du halt eben zu einem Konzern wechseln. Hast du super viel Urlaub, kriegst sogar Geld, wenn du Urlaub hast. Kannst du Sonderwünsche machen, gibt es einen Obstkorb und so weiter. Buddy, bring dein Obst selbst mit. Easy peasy.

00:51:24: Ich kann doch wohl nicht daran scheitern. Ich habe alles schon erlebt. Wirklich, also auch verschiedene Unternehmen, wo so eine Erhöhung des 10 Cent, wo der Kaffeepreis erhöht, also man musste für Kaffee zahlen, das war eigentlich auch lustig. Und da gingen irgendwie Betriebsraten, alle gingen auf die Barrikaden, wie das sein kann, 10 Cent.

00:51:42: Wahnsinn. Also nochmal zurück, Startup. Wie würdest du denn, ich frage dich mal und dann würde ich die Frage beantworten, die Top 3 Dinge, die bei Startups für dich wichtig sind, wo du sagst, die 3 Dinge, die müssen stimmen.

00:51:58: Mach es einfach, Christian. Das Top-Ding. Eine Sache, wo du sagst, das ist für dich am wichtigsten. Unter all diesen Dingen, wo wir gesprochen haben, so USP, wir haben gesagt MVP, wir haben gesagt Gründer, wir haben gesagt Metriken, wir haben gesagt Skalierung. Was wäre dann sowas, was du sagst, das Wichtigste?

00:52:17: Also ich glaube, die wichtigste Eigenschaft, es gibt so viele Einzelbausteine, aber das deckt sich so ein bisschen mit dem, was ich immer wieder gesagt habe, ist kontinuierlich anpassungsfähig und lernfähig zu sein. Also die

00:52:36: Die Rahmenbedingungen ändern sich, das heißt die Finanzierung, die Kunden ändern sich. Die Idee, die man hat, die funktioniert vielleicht nicht am Anfang. Man hat zu tun mit vielen Kunden, man hat zu tun mit dem Gründerteam. Also man muss kontinuierlich dazulernen, anpassungsfähig sein und das schnell. Change, also du sagst, man muss changebereit sein, veränderungsbereit sein. Genau.

00:53:01: Okay, ich sage Gründerteam. Alles steigt und fällt mit Gründerteam. Die müssen mich überzeugen. Ach so, stopp, du sprichst jetzt aus der Sicht eines VCs. Nein, aber von äußerer Sicht, das spielt ja überhaupt keine Rolle, wer. Ob du das Produkt kaufst oder ob du Geld investierst, das spielt ja keine Rolle.

00:53:20: Gründerteam A&O muss passen, weil wenn man Menschen hat, die einem überzeugen, gewillt an einer Sache zu arbeiten, werden Wege finden, um es zu schaffen.

00:53:33: hart formuliert wieder. Also es gibt auch Dinge, wo man nicht weiterkommt, aber die finden Wege. Ich habe selbst die Erfahrung gemacht, ich habe bei manchen Startups mehr, zehnmal mehr gegeben, als mein Job war und es hat zum Erfolg geführt. Du lernst Leute kennen, du erreichst nicht zwar den Erfolg, den man sich sozusagen direkt vorstellt, sofort neuen Kunden, sofort mehr Geld generieren, aber du überzeugst diese Menschen, die sagen, boah,

00:54:00: Also, ich brauche das nicht, aber ich finde toll, wie du das gemacht hast. Das ist echt gut. Zeig mir das nächste Woche mal nochmal. Und das ist der Unterschied. Gründerteam muss stimmen. Und danach kann man ja noch überlegen, ob das alles passt. Aber Gründerteam muss überzeugen. Wenn ich merke, das ist so ruhig und ...

00:54:21: Und wenn man spürt, die sind nicht fest, sitzen nicht im Sattel, wissen nicht, was sie so richtig tun wollen, dann spüre ich doch, das wird nichts. Weil ich wäre jemand, der sagt, mach, sei selbstständig,

00:54:39: rockt die Bude und ich will jetzt nicht alle zwei Wochen mit euch Meetings machen, dafür ist meine Zeit zu schade. Ich will, dass ihr rockt und dann melden wir uns in vier Wochen nochmal und wenn ihr es ganz gut macht, dann erst in einem Quartal. Vertrauensbasis. Ansonsten, wenn wir uns gar nicht hören, weiß Bescheid. Dann ist es vorbei. Dann gibt es kein Geld mehr.

00:54:56: Also das ist so, meiner persönlichen Meinung, Gründerteam, die Menschen, weil alles fällt und steigt mit den Menschen, das ist extrem wichtig. Ich gehe da voll mit, aber interessant, dass du die Perspektive des VC angenommen hast, ich dagegen so sehr die Einzelrolle mir angeschaut habe. Auch

00:55:14: den Kunden, nicht nur den Geldgebern, auch den Kunden. Ich sitze da, ob das jetzt nice to have ist oder toll als USP ist, jetzt mal da hingestellt und wenn ich überzeugt bin, weil mit irgendwas möchte man mich ja überzeugen, dann sind die Menschen extrem wichtig. Ich muss das Gefühl haben, die Leute kümmern sich darum. Damit geht es eigentlich schon los.

00:55:35: Das gilt übrigens, ich sage das deswegen, weil es zu allen Lebensbereichen gehört. Partnerschaft, Vorgesetzte, Mitarbeiter. Mitarbeiter, wo du vertraust, kontrollierst du nicht oder weniger. Das ist so die Basis. Also wie gesagt, das ist jetzt mal Erkenntnisse aus Startups, Unternehmen und so weiter. Die besten Erfolge hat man mit den Menschen erzielt, die vielleicht nicht die Lösung geschaffen haben, die man sich vorgestellt hat, aber die haben trotzdem etwas geschaffen, womit man nicht gerechnet hat.

00:56:02: Die sich angepasst haben letztendlich. Okay, Deal.

00:56:16: So, und damit würde ich sagen, mit unserem Gast im Hintergrund können wir unsere Folge schließen. Wir haben Damen hochbekommen. Da fordern wir alle anderen auch auf, auf YouTube und überall, wo ihr das machen könnt. Thumbs up.

00:56:33: Wollen wir noch ein Fazit machen? Geldverbrennungsmaschine 2.0? Ja, haben wir noch gemacht. Das Wichtigste ist, Gründerteam, aus meiner Sicht, du hast gesagt, Change-Prozess muss stimmen. Fazit ist, wir haben auch die Tipps gegeben.

00:56:47: Aber Geld verbrannt wird schon oft, oder? Geld verbrannt wird sehr viel. Ist auch der Sache geschuldet. Man investiert ja in etwas, wo man eine Chance sieht. Eine Chance und natürlich auch ein gewisses Risiko, eine gewisse Neuheit. Sonst wäre es ja kein Startup. Genau. Sonst wäre es ja ein klares Geschäftsmodell, was sich bewiesen hat die letzten Jahre. Sonst wäre es kein Risiko. Genau. Ich mache jetzt kein neues Thema, aber mir fehlen wieder tolle Sachen ein. Deswegen schließen wir das mal ab.

00:57:14: Und wenn ihr Ideen habt oder wenn ihr Fragen habt, ich würde mal auf die Fragen, die wir mal aufzugehen in dieser Folge, bitte schreibt eine E-Mail. Wir haben keinen Fax, immer noch nicht. Schreibt gern über E-Mail, die ist verlinkt in unseren verschiedenen Podcast-Kanälen. Schreibt direkt an unseren YouTube-Kanal. Geht sowas eigentlich? Weiß gar nicht.

00:57:34: Klar, geht alles. Geht alles. Ihr findet uns, schreibt uns auf LinkedIn, da findet ihr uns auch. Gerne Fragen stellen, wenn wir Themen behandeln sollen, wenn wir Leute einladen sollen, immer gern. Hier aus dem Stadtlabor Denkmax in Weiden. Christian, von mir wär's das. Von mir auch. Grüße gehen raus. Grüße. Ciao, servus. Ciao.